Burgweg 3, Amtssitz

Das heutige ‚Luxemburger Schloss‘ in seiner heutigen Gestalt ist ein typisches Produkt der Jahre 1873 – 1877. Es ist ein typisches Beispiel eines Neubaus auf mittelalterlichen und barocken Fundamenten und Ruinen bereits damals vergangener Epochen.

Ursprünglich stand an dieser Stelle eine „Meierei“ (Wirtschaftshof) der Grafschaft Stolberg-Königstein. Sie wurde 1686 – 1694 durch einen Neubau ersetzt, der dem Mainzer Kurfürsten als Sommerresidenz unterhalb seiner Festung diente und der mit Wirtschaftsgebäuden umgeben wurde und am Rand eines Parkgeländes lag, das heute im Kurpark aufgegangen ist.

Von diesem Gebäude, das 1803 in das Eigentum der nassauischen Fürsten kam, zwischen 1820 und 1858 Privatbesitz war und erst 1858 wieder der Familie der Nassauer gehörte, ist im heutigen ‚Luxemburger Schloss‘ der Kern erhalten geblieben.

Das gesamt Areal gehörte traditionell lange Zeit nicht zur Stadt Königstein, sondern lag „hinter“ oder „neben“ der Stadt und bildete zusammen mit den kurfürstlichen Parkanlagen, Wirtschaftsgebäuden und der Festung quasi ein eigenes Territorium außerhalb der Stadt.

Das kann man auch heute noch wahrnehmen, wenn man dem Weg vom ‚Luxemburger Schloss‘ am Rathaus vorbei durch den Park zur ‚Villa Borgnis‘ geht: Man läuft parallel zur Hauptstraße der Stadt, sozusagen „neben der Stadt“ im ehemals kurfürstlichen Parkgelände.